Die Probleme der Ernährung bestanden früher hauptsächlich darin, ausreichende Mengen an
Nahrungsmitteln über das ganze Jahr hinweg zur Verfügung zu stellen. Bei oft starker
körperlicher Beanspruchung der Menschen war eine Einschränkung der Nahrungs- und
Nährstoffmengen für die Gesundheit unzuträglich, aber Produktionsbedingt nötig.
Das Bild hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend geändert: Die Mehrheit der
Menschen wird im Beruf immer weniger gefordert; entsprechend niedrig ist der
Energieverbrauch und folglich die tägliche Energiezufuhr anzusetzen. Gesunde
Ernährung bedeutet heute, bei nahezu unbegrenztem Angebot die richtige Auswahl zu
treffen, sich energetisch angemessen zu versorgen und vermehrt auf die gezielte Zufuhr
wertgebender Inhaltsstoffe zu achten. Es gilt, einen Mittelwert zwischen Genuss und
Vernunft zu finden.
Aus der Tatsache, dass unsere Nahrungs- und Genussmittel z.T. mit Fremdstoffen belastet
sind, resultieren besondere Probleme. Viele Verbraucher stehen dieser Situation hilflos
gegenüber und schwanken zwischen Resignation, Verharmlosung der Probleme, übertriebener
Vorsicht und einer zunehmenden Flucht in wissenschaftlich unbegründete Ernährungsideologien.
Tatsächlich ist die Vielzahl unbekannter Inhaltsstoffe in unserer Nahrung beängstigend und
kaum noch überschaubar: Emulgatoren,
Nitrit, Geschmacksverstärker,
Antioxidantien und
vieles mehr befinden sich in unseren Nahrungs- und Genussmitteln, die man den Herstellern
als Verbraucher nicht nachweisen kann.
Man wird als Verbraucher wohl kaum mehr völlig unbelastete Nahrungsmittel vorfinden. Man
kann allerdings bei entsprechendem Wissensstand als kritischer Verbraucher eine gezielte
Auswahl treffen und mit der Kaufentscheidung letztlich dazu beitragen, dass möglichst wenig
Unbekanntes und -gesundes auf den Tisch kommt und der Einsatz von Convenience Food gering
bleibt.
Man kann aber nicht nur die Hersteller für ungesunde Ernährung verantwortlich machen.
Trotz aller Bemühungen von Werbung, Staat, Industrie und privaten Organisationen, die
Menschen zu einer Einhaltung ausgewogener Ernährung zu bewegen, werden diese Empfehlungen
zum Ernährungsverhalten nur von einem minimalen Anteil der Bevölkerung eingehalten. Die
Verzehrhäufigkeit von Nahrungsmitteln wie Zucker, Alkohol oder fetten Milch- und
Fleischprodukten ist zu hoch, während die Menschen zuwenig Nahrungsmittel mit hoher
Nährstoffdichte wie Brot oder Obst und Gemüse essen.
Aufgrund folgender Lebensmittelskandale -gerade in der heutigen Zeit- haben wir uns
entschlossen, über die aus falscher Ernährung resultierenden Krankheiten zu berichten,
deren Zahlen immer wieder hoch sind. Es ist erschreckend, wie viele Krankheiten man durch
eine gesunde Nährwertrelation vermeiden könnte.